Wir wünschen der gesamten Schulfamilie erholsame und gesunde Osterferien.

Projekttag „Schule ohne Rassismus“ 2019

Zum zweiten Mal hat eine Gruppe Lehrer den Projekttag „Schule ohne Rassismus“ geplant und organisiert. Wie bereits im Vorjahr konnten dafür wieder interessante ReferentInnen gewonnen werden, die in den verschiedenen Jahrgangsstufen Vorträge hielten.

Jahrgangsstufe 5

Unsere jüngsten Schülerinnen lernten mit Herrn Thomas Fritsch das Heilpädagogische Zentrum Irchenrieth besser kennen. Herr Fritsch referierte unter dem Titel „Unified-Sports“ und gab einen Einblick in Sportwettkämpfe für Menschen mit Behinderungen. Neben den medienträchtigen „Olympischen Spielen“ und den ebenfalls bekannten „Paralympics“ gibt es noch die „Special Olympics“ für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung als dritte Säule der olympischen Bewegung. Das Ziel von „Special Olympics“ ist es, Menschen mit geistiger Behinderung durch den Sport zu mehr Anerkennung, Selbstbewusstsein und letztlich zu mehr Teilhabe an der Gesellschaft zu verhelfen.

Ein wirkungsvolles Praxisbeispiel für Inklusion ist Unified Sports®. In Unified Teams treiben Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam Sport, trainieren und nehmen an Wettbewerben teil, lernen voneinander und bauen gleichzeitig Barrieren und Grenzen im alltäglichen Umgang miteinander ab.

Der HPZ-Rehasport machte beim Unified Cup der „Special Olympics“ in Frankreich mit. Das Unified-Team aus Irchenrieth vertrat mit einer Fußballmannschaft Deutschland und gewann Silber. Leider erscheinen solche Meldungen nur im Lokalteil der Zeitung und nie im Sportteil.

Jahrgangsstufe 6

In einem workshopartigen Vortrag ließ Frau Pfarrerin Stefanie Endruweit die Mädchen eine typische Brasilianerin bzw. einen typischen Brasilianer beschreiben. Nach diesem lustigen Einstieg lieferte sie aber genaue Daten über das Land, wie z. B. die Einwohnerzahl und die Hauptstadt. Auch ungewöhnliche Familiennamen wie Bull oder Schäfer sind in Brasilien zu finden, da es sich um ein Einwanderungsland handelt. Frau Endruweit begeisterte die Schülerinnen mit portugiesischen Sprachproben und beeindruckenden Bildern von Rio de Janeiro. Außerdem erzählte sie kurzweilig von ihrer Arbeit in einem Senioren- und Behindertenheim in Brasilien.

Jahrgangsstufe 7

Frau Tina Kleiber und Frau Karin Neumüller arbeiten beide für „Socialis for The Gambia e.V.“. Dies ist ein gemeinnütziger, eingetragener Verein, der bereits 1999 gegründet wurde. Durch Mitgliedsbeiträge und Spenden wird gambischen Kindern aus armen und kinderreichen Familien eine schulische und berufliche Ausbildung ermöglicht. Ziel des Vereins ist es, den Kindern und Jugendlichen die bestmögliche Startvoraussetzung in ihr junges Leben zu ermöglichen. Bildung, Hygiene und gesunde Ernährung stellen Schwerpunkte der vermittelten Werte dar. In ihrem Vortrag informierte Frau Kleiber anschaulich und kurzweilig über das westafrikanische Land Gambia: das Leben dort, die Menschen und den aufkommenden Tourismus. Frau Neumüller berichtete über die „Sannehmentereng Nusery and Lower Basic School“ in Brufut, die es seit 20 Jahren gibt.

Die Schule ist weit über die Grenzen der Stadt Brufut bekannt. Neben dem Kindergarten, der Vorschule und der Grundschule gibt es noch ein Kreativhaus, in dem die Kinder lernen zu basteln, kneten, schneiden, malen, puzzlen usw. Damit möchte der Verein die Selbstständigkeit und die Kreativität der Schüler fördern. Sie sollen so mehr Verantwortungsbewusstsein bekommen und sich trauen, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Im Kreativhaus befindet sich auch eine Bücherei.

Jahrgangsstufe 8

Alle Achtklässlerinnen erfuhren von Herrn Manfred Weiß, wie es Flüchtlingen in Weiden in den letzten Jahren ergangen ist. Als Ansprechpartner für alle Fragen des freiwilligen Engagements steht er interessierten Bürgern als Koordinator Asyl-Ehrenamt zur Verfügung. 

Nach anfänglichen Problemen wie fehlender Kleidung und mangelhaften Sprachkenntnissen stehen die Weidner Helfer heute anderen Schwierigkeiten gegenüber. Sie unterstützen anerkannte Flüchtlinge bei der Wohnungs- und Arbeitsplatzsuche. Dabei arbeitet Herr Weiß eng mit dem Arbeitskreis Asyl in Weiden zusammen. Ein 32-jähriger kurdischer Flüchtling aus dem Irak erzählte von seinen Erfahrungen, als er nach Deutschland kam. Hier war alles anders als in der alten Heimat: die waldreiche Landschaft, das Klima, die Kultur und die neue Sprache. Im Irak hatte er Englisch gelernt, womit er hier nicht weit kam. Auch das Lesen von „links nach rechts“ stellt eine große Herausforderung dar, wenn man es jahrelang genau andersrum praktiziert hat.

Er bat die Schülerinnen, offen auf Flüchtlinge zuzugehen und ihnen bei Fragen und Problemen zu helfen. Oft entstehe falsches Verhalten (z. B. die Mülltrennung) aus reiner Unwissenheit. Ein großes Anliegen war ihm, dass die ausländischen Kinder nicht ausgeschlossen werden. Gerade sie müssen viel Kontakt zu einheimischen Kindern haben, um die Sprache und die Kultur schnell zu erlernen.

Jahrgangsstufe 9

Mitarbeiter des Kolping-Bildungwerkes begannen vor 25 Jahren mit der Erwachsenenbildung in Weiden. Seit 20 Jahren engagiert sich das Zentrum erfolgreich in der Jugendarbeit. Rund 300 jugendliche und erwachsene Kursteilnehmer seien täglich im Haus, betreut von drei Dutzend Mitarbeitern, berichtete Frau Elisabeth Weiß. Das Mittagessen kommt vom Schülercafé Scout, das Kolping ebenfalls betreibt. Auch bei Problemen von Jugendlichen, wie z. B. Liebeskummer, Schulstress, familiären Problemen, Mobbing, Selbstverletzung und Depressionen, kann das Kolpingwerk ein Anlaufpunkt sein. 

Darüber hinaus werden Jugendliche mit Migrationshintergrund betreut und ihnen Hilfestellung im Alltag gegeben.

In einer den Vorträgen anschließenden Klassenleiterstunde wurde nochmals über den Vormittag gesprochen und die Schülerinnen konnten Fragen stellen sowie ihre Eindrücke schildern.