Die 10. Klassen besuchen die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg

Unser erster Blick fiel auf das ehemalige Kommandanturgebäude, das im kalten Nebel unheimlich erschien. Dort wurden wir von unseren Rundgangsleitern in Empfang genommen. Nach einer kurzen Einführung begaben wir uns auf den Weg durch das ehemalige Lager. Die Rundgangsleiter berichteten über das Schicksal der Lagerinsassen und schilderten die Erfahrungen von damals inhaftierten Zeitzeugen. So wurden die Häftlinge bei ihrer Ankunft ihrer gesamten Habe und ihrer Kleidung beraubt und dann von den Kapos verprügelt und unter eiskalte oder kochend heiße Duschen gezwungen. Schon dort kamen die ersten ums Leben. Der Lageralltag war geprägt von Gewalt, Kälte, Hunger und willkürlichen Hinrichtungen. Die harte und gefährliche Arbeit im Steinbruch tat ihr übriges. Das Ziel war die völlige Entmenschlichung der Gefangenen und ihre Vernichtung durch Arbeit.

Besonders eindrucksvoll war die Ausstellung im ehemaligen Wäschereigebäude, die den Opfern Gesicht und Stimme gab. So konnte an verschiedenen Stationen Tonaufnahmen der ehemaligen Insassen angehört werden und Schautafeln gaben Auskunft über das Leben im Lager und die Lebensgeschichte einzelner Gefangener. Auch die Häftlingskleidung war dort zu sehen, die auch im nassen und kalten oberpfälzer Winter nur aus einer dünnen Hose und Jacke bestand.

Der Besuch der Gedenkstätte ließ niemanden unberührt zurück. Aber in einer Zeit, in der die Verharmlosung oder gar Leugnung der Nazi-Gräuel gesellschaftsfähig zu werden droht, ist diese Erfahrung umso wichtiger. Insbesondere für eine Schule, die den Namen Sophie Scholls und den Titel “Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage” trägt.